Gelungener Abschluss einer Wettkampfkarriere mit Höhen und Tiefen

Da stand beim Finalwettkampf der diesjährigen Landesmeisterschaft, der am vergangenen Samstag in der Kletterhalle Big Wall in Senden-Bösensell stattfand, Peter Szczepanski noch einmal ganz oben auf dem Treppchen. Den langen Weg hinauf über die neue große rote Struktur, durchs Dach hindurch, auch hier gab es noch einmal ein kniffliges Hindernis in Form einer großen Halbkugel, meisterte Peter vorzüglich. Mike Schuh und Sascha Deiters, die beiden Routenbauer, beobachteten dies mit Freude. Bis zum Topgriff schraubte sich Peter in der deutlich schnelleren Zeit vor als seine Konkurrenten, allen voran Markus Jung aus Siegen, der erstmals seinen Bruder Daniel auf Platz 3 verwies. Daniel hatte beim finalen Schluss dieser langen Dachroute ins Leere gegriffen, der Topgriff befand sich ein deutliches Stück weiter links. Ein Umstand, den Daniel beim Routenlesen nicht bemerkt hatte. Mit dem Tagessieg stand dann auch gleichzeitig fest, dass der neue Landesmeister Peter Szczepanski hieß. Entsprechend deutlich war die Freude ihm anzumerken, aber auch ein bisschen Wehmut war zu spüren, als er anschließend dem Publikum seinen Rücktritt vom Wettkampfklettern ankündigte. Mal schauen, ob es wieder ein Rücktritt auf Zeit wird wie vor einigen Jahren.
Bei den Damen ging zwar der Tagessieg an Irina Mittelman, die die Damenroute in deutlich kürzerer Zeit durchklettern konnte als die hohe Favoritin Sonja Schade. In der Gesamtwertung war Sonja der Landesmeistertitel allerdings nicht mehr zu nehmen, so nahm sie denn auch die Tagesniederlage ganz gelassen hin.
In allen Jugendkategorien waren die Entscheidungen über den jeweiligen Landesmeistertitel schon vor dem Finalwettkampf in Bösensell gefallen, bis auf die Kategorie der männlichen Jugend A. Hier lieferten sich Markus Jung und Jonas Baumann bis zum letzten Zug ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztendlich Markus Jung als der Tagesbeste für sich entscheiden konnte. Damit erkletterte er sich den Landesmeistertitel in dieser Altersklasse.
Bleibt insgesamt festzuhalten, dass der deutliche Aufwärtstrend, was die Teilnehmerzahlen bei der männlichen, aber auch bei der weiblichen Jugend B angeht, weiter anhält, ein Umstand, der sicher auch der „Kaderschmiede“ Kids-Cup zu verdanken ist.
Organisatorisch lief der Wettkampf nahezu glatt und zügig über die Bühne, er war so früh zu Ende wie kein anderer in dieser Saison, obwohl die Teilnehmerzahl mit knapp 70 zwar nicht die Rekorde von Aachen erreichte (es fehlten die vielen Niederländer), aber deutlich höher lag als beispielsweise in Essen. Dieser reibungslose Ablauf ist nicht zuletzt dem gut arbeitenden Team der ausrichtenden Sektion Recklinghausen in Kooperation mit dem Hallenteam von Kalle zu verdanken. Letzterer bot den Zuschauern und den Wettkämpfern, bevor es zur abschließenden Siegerehrung ging, noch ein kleines Sahnebonbon in Form der Feuerjongleurin Silke, die in rasendem Tempo ihre Feuerbälle durch die Luft wirbelte, das einem der Atem stockte. Bleibt festzuhalten: Ein Wettkampf bei Kalle hat immer eine Überraschung parat, auf die sich alle freuen können!
Ein kräftiges Dankeschön gilt der Sektion Recklinghausen und ihrer Sportklettergruppe, aber auch dem Sektionsvorstand, der es sich nicht nehmen ließ, die Isobetreuung höchst eigenhändig zu übernehmen, dem Team von Big Wall um Karl-Heinz Thelen, genannt Kalle, den Routenbauern Mike Schuh und Sascha Deiters, aber besonders auch dem Moderator Mathias Keller, der beim Finalwettkampf phasenweise zu Höchstform auflief.
Bleibt zu hoffen, dass auch 2004 eine Wettkampfserie in NRW stattfinden wird, die auf einem ähnlich hohen Niveau dem Publikum Höchstleistungen bieten kann.
Burgi Beste
letztes Upload 01.12.2003

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