"Ein langer Tag mit hervorragenden Leistungen"

"Ein langer Tag mit hervorragenden Leistungen“, so das Fazit des Eröffnungswettkampfes zur NRW-Landesmeisterschaft im Sportklettern 2002, der, wie auch schon im vergangenen Jahr, an der Außenanlage der Sektion Beckum im Phoenixpark in Beckum stattfand.
62 Starterinnen und Starter konnten nach Beendigung der Anmelde- und Registrationszeit gezählt werden - ein neuer Rekord für NRW! Schon zu diesem Zeitpunkt war den Organisatoren, allen voran Tamara Schlemmer als Routenbauerin und Hauptschiedsrichterin klar, dass der Zeitplan nicht würde eingehalten werden können. Dennoch war die Stimmung hervorragend, Wartezeit in der Umbaupause zwischen Quali und Finale und auch während der Isolation wurde eifrig für akrobatische Übungen genutzt. „Menschenpyramiden bauen“ hieß der neue Sport. In wie weit dies als offizielles Aufwärmtraining vor Kletterwettkämpfen in das DAV-Wettkampfreglement aufgenommen wird, ist allerdings unbekannt.
Zurück zu den sportlichen Leistungen. Besonders erfreulich war, dass in allen Wettkampfklassen ( Ausnahme: Juniorinnen ) genügend Teilnehmer gemeldet waren, so dass jeweils eine eigene Wertung vorgenommen werden konnte. Ebenfalls erfreulich die Teilnahme einer ganzen Reihe von Newcomern bei der Weiblichen und Männlichen Jugend B, größtenteils gerade erst 13 Jahre alt. Diese Jugendlichen haben über den Kidscup Spaß am Wettkampfklettern gewonnen. Ihre einhellige Meinung am Ende des langen Tages: „Wir sind bei der nächsten LM in Essen auch wieder dabei!“
Während jeder Teilnehmer seine 3 Qualifikationsrouten kletterte, zeigte sich schnell, dass die auf der Basis des sportlichen Niveaus des vergangenen Jahres gebauten Routen für 2 Drittel der Teilnehmer keine echte Herausforderung waren. 40 der 62 Teilnehmer kletterten alle 3 Qualirouten top, eine ernsthafte Herausforderung für die Routenbauerin Tamara Schlemmer. Sie schraubte die Schwierigkeitsgrade der Finalrouten deutlich nach oben.
Dennoch konnten einige Superfinals nicht verhindert werden, so bei der Männlichen Jugend B. Hier kletterten die beiden Jugendnationalkadermitglieder Markus Jung aus Siegen und Tim Baumann aus Dortmund um den Sieg, den schließlich Markus Jung für sich verbuchen konnte. Auf Platz 3 kam der erst knapp 13 Jahre alte Nikolas Hochheimer aus Recklinghausen, der bei seinem Debut auf Anhieb auf`s Treppchen kam und sich entsprechend freute.
Siegerin bei der Weiblichen Jugend B wurde Anne Neumann aus Bergkamen, ein großes Talent, wie die 3 anwesenden Landestrainer feststellten. Sie boten Anne deshalb das Mittrainieren im Landeskader an.
Bei der Weiblichen Jugend A verhinderte erst der Top-Griff ein Superfinale zwischen Iris Schlösser aus Köln und Annika Beste aus Recklinghausen. Annika war nach einem halbjährigen Schüleraustausch erst 6 Tage aus Australien zurück. Trotz des Trainingsrückstandes konnte Annika bis zum Top-Griff mit Iris mithalten, diesen dann aber auf Grund fehlender Kraft nicht halten.
Außerordentlich spannend ging es bei der Männlichen Jugend A zu. Hier qualifizierten sich gleich 5 Teilnehmer für das Superfinale. Tamara „jagte“ sie schließlich in eine Route im 9. Schwierigkeitsgrad. „Hier können sie sich austoben und wenn das immer noch nicht reicht, dann schicken wir sie ins Herrenfinale“, so Tamara. Letzteres war dann allerdings nicht mehr nötig. Jonas Baumann aus Dortmund setzte sich vor Fabian Hochheimer aus Recklinghausen an die Spitze.
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Daniel Jung aus Siegen bei den Junioren. Er siegte vor Jan Steinmetz aus Aachen.
Einen Überraschungssieg gab es bei den Damen. Hier konnte Heike Bode aus Dortmund das Superfinale gegen die Favoritin Sonja Schade aus Bielefeld für sich entscheiden. „Dieser Sieg kommt gerade zur rechten Zeit“, freute sich Heike anschließend riesig.
Mittlerweile war der frühe Abend erreicht und noch warteten 8 Herren auf ihr Finale, u.a. Patrick Coenen, der als Gast aus den benachbarten Niederlanden an diesem Wettkampf teilnahm. Er belegte am Ende Rang 5. Den Sieg teilten sich Peter Szczepanski aus Dortmund und Daniel Jung aus Siegen, die angesichts der fortgeschrittenen Zeit auf ein weiteres Superfinale verzichteten.
Fazit:
Die zahlreich erschienenen Zuschauer sahen erstklassigen Klettersport. Die teilweise technisch sehr raffiniert geschraubten Finalrouten verlangten den Kletterinnen und Kletterern nicht nur sportliche Höchstleistungen ab, sondern stellten vor allem auch für die Unerfahreneren technische Herausforderungen dar, die dann doch manch einem zum Verhängnis wurden.
Ein Dank gilt den Organisatoren der Sektionen Bielefeld und Beckum, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten und Tamara Schlemmer, die wie im vergangenen Jahr gute Arbeit in Beckum verrichtete.
Burgi Beste
Upload 13.07.2002

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