Juliane Wurm und Jonas Baumann
heißen die neuen NRW – Boulder-Landesmeister
Super-Sonnenschein-Fels-Kletter-Wetter, und dennoch kam fast alles, was in NRW Rang und Namen im Sportklettern hat, am letzten Samstag im Free-Climber in Dortmund zusammen. Zum zweiten Mal nach 2008 richtete die Boulderhalle die NRW-Landesmeisterschaft im Bouldern aus, kombiniert mit einem Jedermanncup. Mit knapp 50 LM-eilnehmern lag die Zahl in etwa auf dem Vorjahresniveau. Lediglich bei den Jedermännern ging die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Wer bouldert oder klettert nicht lieber draußen, wenn das Wetter so strahlend dazu einlädt wie am vergangenen Samstag.
In der Halle gab es trotzdem fast ausschließlich zufriedene Gesichter bei diesem friedlich-familiären Kletterfest. 5 Stunden lang, angesichts der Schlangen an manchen Bouldern aus dem vergangenen Jahr war die Zeit dieses Mal ein wenig verlängert worden, versuchten alle, die 20 Boulderprobleme zu knacken, die das Schrauberteam mit Tobias Reichert, Fabian Ludwig und Sascha Deiters in die Wände gezaubert hatte.
Für den kleinen Hunger zwischendurch zog schon ab dem frühen Morgen der Duft von frisch gebackenen Waffeln durch die Halle und das Plöpp der etwas anderen Josy-Apfelschorle- und Josy-Mineralwasserflaschen war angesichts der sonnenwarmen Temperaturen in der Halle ein ständiger Begleiter. Da hat man die Fröstelpartie des vergangenen Jahres doch glatt schon vergessen ;-). (Anmerkung der Redaktion: Die Josefsbrauerei aus Bigge-Olsberg ist der weltweit erste voll zugängliche behindertengerechte Getränkehersteller, über 700 behinderte Menschen haben hier ihren Arbeitsplatz.)
Manche Quali-Boulder hatten es in sich, so durfte Jonas im Boulder 10 die vollen 1000 Punkte einsacken, da ihm die einzige Top-Begehung gelang, Boulder 14 führte immerhin zu einer Punkteteilung zwischen Jonas und Bruder Tim. Am leichtesten erwiesen sich Boulder 4 und Boulder 12, sie wurden von nahezu 100% aller Teilnehmer geknackt.
Dank des Koblenzer 9er-Busses, wie immer gelenkt von Heino Loichen (Danke für dieses Engagement!) kam in diesem Jahr erstmals auch die weibliche Jugend B als eigene Altersklasse zustande, sehr zur Freude von Miriam Vergien (Sektion Krefeld), die nach der Finalrunde die Nase vorn hatte und erstmals in ihrer Karriere den obersten Treppchenplatz einnehmen durfte, gefolgt von der erst 12jährigen Rica Naundorf (Rheinland-Köln) und Johanna Quirmbach aus Koblenz.
Bei der männlichen Jugend B siegte der in dieser Altersklasse überragende Jan Nauber (Beckum) vor Jonas Winter (Wuppertal) und Simon Ritter (Barmen). Allen Finalisten der männlichen Jugend B kam noch die besondere Ehre zu teil, dass sie während ihrer Finalversuche vom türkischen Fernsehen in Großaufnahmen verewigt wurden. Extra „eingeflogen“ war ein türkisches Kamerateam, um seinen Landsleuten das Bouldern nahe zu bringen.
Siegerin der Damen wurde erwartungsgemäß Juliane Wurm, die trotz ihres verspäteten Quali-Antritts souverän was die Anzahl der Punkte anging in Führung ging. Sie musste am Vormittag erst einen wegen einer Amok-Drohung an ihrer Leistungskurs-Schule ausgefallenen Unterrichtstag nachholen, den die Schulleitung für diesen Samstag anberaumt hatte. In der Finalrunde machte es dann die über den Winter überraschend stark gewordene Katharina von Chamier (Münster) noch einmal richtig spannend. Sie konnte sich blendend in Szene setzen und belegte am Ende verdient den 2. Platz hinter Juliane. Dritte wurde Monika Dransfeld (Duisburg).
Eng ging es zu im Herren-Finale zwischen den Baumann-Brüdern. Bis zum Schluss blieb Tim seinem Bruder hart auf den Versen. Letztendlich setzte sich Jonas dann aber doch dank all seiner internationalen Routine, war er doch gerade erst mit einem hervorragenden 4. Platz vom Boulder-Weltcup aus Japan zurückgekehrt, durch und verwies seinen Bruder Tim auf den 2. Platz. Dritter auf dem Siegertreppchen wurde Lars Proske (Bielefeld), der nach einem etwas schwächeren Start in der Quali-Runde im Finale dann das Feld von hinten aufrollte und sich noch bis auf den 3. Platz nach vorne schob.
Moderator Florian Kops hatte sich bis zu den Finalrunden auch in das Reglement eines Bouldercups eingefunden und sorgte mit seinen lockeren, das Publikum anfeuernden Sprüchen für eine richtige Finalstimmung, die zu manchem Szenenapplaus führte.
Bleibt festzuhalten, dass sich die Free-Climber-Boulderhalle dank des großen Engagements der Betreiber Stefan Pelka und Miriam Borchert wieder einmal als zuverlässiger Partner des Alpenvereins erwiesen hat. Dank der großen Helferzahl aus dem Verwandten-, Freundes- und Kundenkreis der Betreiber verlief die Veranstaltung reibungslos und nahezu im Zeitplan, so dass alle pünktlich zum Wilsberg-Krimi nach Hause konnten.

Burgi Beste
Fotos: Klaus Hogrebe

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letztes Upload 28.04.09
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